Selber filtern

 

 

Greifswald (SPA): Nur wenige Tage nach dem Durchwinken der EU-Urheberrechtsreform haben erste Greifswalder Wohnungseigentümer mit der freiwilligen Installation von Upload-Filteranlagen begonnen. Damit kommen sie einer verpflichtenden und vermutlich kostenintensiven Variante zuvor, deren Verabschiedung durch das europäische Parlament im Oktober 2019 erwartet wird.

 

Scheut der Nutzer das manuelle Wechseln der Filter, kommt eine Filteranlage zur Anwendung, die in ihrer preisgünstigsten Variante aus Edelstahl fabriziert ist und bequem unter Putz verlegt werden kann. Die integrierten und mit Millionen von Algorithmen gefütterten Filter können dann bequem vom eigenen Computer ausgewählt und angesteuert werden. Das bietet dem Uploader die lukrative Möglichkeit, den Upload von Inhalten völlig autark zu beeinflussen. Bevor dieser Vorgang durch im weltweiten Netz nachgeschaltete Filter wie jenen sozialer Netzwerke (z.B. Facebook, Twitter) oder Google anonym blockiert wird. Quasi eine Art freiwillige Selbstkontrolle.  

Besonders interessant sind diese autarken Anlagen für die Kulturschaffenden auf dem gesamten Kontinent. So wirkt es wenig verwunderlich, dass diese Personengruppe auch in der Hansestadt zu den Pionieren bei der Installation dieser Art von Upload-Filtern gehört (Foto: der berühmte Greifswalder Fotograf Knepulski). 

Durch ein dezentes akustisches Unterputzsignal und eine auf dem Bildschirm sichtbar werdende Meldung wird in Zukunft angezeigt, falls eine Urheberrechtsverletzung durch den Uploader vorliegt. Jener hat nun die Möglichkeit, den Inhalt zu löschen oder ihn mit einem Merkmal zu versehen, das das Werk zu einem unverwechselbaren macht und somit dem kreativen Schaffenden eineindeutig zuzuordnen ist. Der Algorithmus selbst gibt dabei automatisch zwei personenbezogene Möglichkeiten vor.


Im Falle des Greifswalder Fotografen Knepulski haben wir das durchgespielt (siehe unten). Beim Hochladen eines Fotos einer eigenhändig geschnitzten Kartoffelscheibe kamen mit dem zweiten Upload die in der Benutzeranleitung beschriebenen Warnmeldungen. Das Filtersystem initiierte daraufhin zwei auf die Personalie Knepulski zugeschnittene Alternativen zur Individualisierung der Kunstmarke, die durch den Künstler selbst per einfachen Mausklick verwirklicht werden und die Filteranlage ohne Beanstandungen passieren konnten.

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Kommentare: 1
  • #1

    The Cheker (Mittwoch, 03 April 2019)

    Ein sehr schönes Foto ist das. Man erkennt soford, das es der Filter ist, der die Wand zusamen helt. Ohne den würde warscheinlich der Ris immer gröser und das Haus einsdürzen. Sieht man gleich, wie wichtig der Uplodfilter ist. Da sollen die Leut sich mal Gedangen drüber machen und nicht blöd demonstriren!
    Ohne Sinn und Verstand rummeckerei, find ich jedenvalls!