Die letzte Schlacht

 

 

Luftgespiegelt bis Greifswald: Jackson lässt die Hauptstadt der Elben brennen

 

 

Greifswald / Hamburg (SPA):  Mit einem Geniestreich erfuhr die Tolkien-Reihe „Der Herr der Ringe“ am letzten Wochenende eine unerwartete Fortsetzung. Bis zum letzten Moment der 64-stündigen Übertragung fesselte Regisseur Peter Jackson Millionen ahnungslose Zuschauer an die Fernsehsessel und hielt die Nationen der Welt bei Atem.

 

 

Jackson drehte in Echtzeit und ließ während des vierten Teils der ursprünglich als Trilogie angekündigten Saga verschiedene TV-Stationen das Bildmaterial live verwerten. Die Handlung des Streifens verlegte er in die beschauliche Hauptstadt der Elben, das weltoffene Hamburg. Dort tobte rund um Scholz`  Klamm eine Endschlacht um die Weltherrschaft. Während vermummte Orks, begleitet von zig Kameramännern und schaulustigen Statisten, in wechselnden Kostümen durch die elbischen Straßenschluchten zogen, verlangte Jackson den in Bedrängnis geratenen Verteidigern der Stadt alles ab. Bis deren Sympathiewerte ins Unermessliche stiegen. Als filmtaktischen Clou stufen mittlerweile Fachleute die Tatsache ein, dass der sagenumwobene Ring in dieser Episode de facto gar keine Rolle spielte.

 

Der preisgekrönte Regisseur konnte durch den Einsatz von Amateurdarstellern und den absoluten Verzicht auf Computeranimationen die Produktionskosten im Vergleich zur letzten Folge der Reihe um ein Vielfaches senken und wird einen Teil des Geldes für den Wiederaufbau der Filmkulissen zur Verfügung stellen. Hinsichtlich ihrer Optik dürfte die Ausstrahlung ohnehin zu den absoluten Höhepunkten der jüngeren Fernsehgeschichte gehören. Die Diametral-Einstellung, als auf dem Bildschirm die weltbeherrschenden Zauberer Merkalf, Trumpuman, Putigast, Erdogtar und Macrolando gemeinsam mit weiteren Zauberlehrlingen in einem Konzertsaal Beethovens „Ode an die Freude“ lauschten, während im Bild daneben die Straßen um Scholz`  Klamm brannten, dürfte Maßstäbe für das Fernsehen der Zukunft setzen.

 

Nach Abschluss der Dreharbeiten gab ein wortkarger Peter Jackson vor, jetzt in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Kino-Fachleute vermuten jedoch, dass er sich längst an die Fertigstellung des nächsten Low-Budget-Projektes, einen ruhigen, fünften Teil der Saga gemacht habe: Das große Sommerloch.  

 

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