Heißer Stuhl

 

 

 

Historischer Lehnstuhl der Hansestadt Greifswald (Baujahr unbekannt, jedoch sehr alt)

 

 

 

Greifswald (SPA): Die jüngsten Dissonanzen in der interfraktionellen kommunalen Zusammenarbeit im Greifswalder Rathaus haben dazu geführt, dass der Zeugwart des hansestädtischen Verwaltungsgebäudes den historischen Lehnstuhl aus dem Keller kramen musste.

Die sitzaffine Nachbildung des Wappenvogels Greif kam einer nicht gesicherten Überlieferung zufolge zuletzt im Wendejahr 1989 zum Einsatz. Danach fristete der Stuhl sein Dasein im unbelichteten Underground und drohte, in Vergessenheit zu geraten. Selbst eine im Stadthaushalt verankerte Einstiegshilfe für den langjährigen Oberbürgermeister Arthur König gelangte zu Beginn dessen Amtszeit mangels Nutzung nie zur Umsetzung. Zu den eindrucksvollen Besonderheiten des Lehnstuhls zählt, dass er im Laufe der Jahrhunderte mit schriftlichen und visuellen Zeugnissen der successiven Stadtentwicklung beklebt worden ist.

 

 

Lehnstuhltester bei der Arbeit: mimisch-gestischer Argumentationsbelastungstest

 

 

Nachdem das geschichtsträchtige Sitzelement am gestrigen Dienstag alle Funktionsprüfungen durch einen amtlichen Lehnstuhltester bestanden hat, wird es nun einem einheimischen Elektrodienstleister zu ergänzenden Arbeiten an der Ausstattung übergeben. So soll eine integrierte Sitz- und Lehnenheizung in Zukunft dazu dienen, die zunehmende emotionale Kälte in den Plenarsälen der Stadt Greifswald auszugleichen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0