Geschnittrodet

 

 

Forschungsgruppe Mäherantritt bei der Arbeit

 

 

 

Greifswald (SPA): Unbemerkt von der Öffentlichkeit und dabei schamlos die zunahmiierende Arndt-Empörung ausnutzend, traf sich vor drei Wochen die außeruniversitäre Arbeitsgruppe „Jahreszeitunabhängiger Mäherantritt und Rasur von anthropogen minder verformten innerstädtischen Kulturflächen“ am Greifswalder Mühlentor. 

 

Kurzhalmschnitt: Kleingehackt statt hochgewachsen

 

 

In viertägiger Praxisarbeit bereinigte das resolute Schnittkommando das zu Füßen des Walls gelegene Areal von allzu wildem Strauch- und Baumbewuchs und verpasste ihm eine anständige Kurzhalmfrisur. Ein Level vor der Brandrodung. Die vegetative Schnittmasse unterlag im Anschluss einer ordnungsgemäßen Häckselei sowie einem manuellen Abtransport. Wahrscheinlich zur flächendeckenden Vermulchung privater Kleingartenparzellen.

 

 

Peripherie der Sichtachse: Wahlplakate von damals kurz vor dem Waterboarding

 

 

Im Gedenken an die einst bewachsene Fläche, Heimstatt einheimischen Federviehs und gar Niederwilds (wir berichteten), wurden einige Baumreste, sogenannte Stolperstümpfe, fest verankert in der Greifswalder Erde belassen. Wer sich ein Bild vom zukünftigen Antlitz der beräumten Gegend machen möchte, wird ein Blick auf den der Goethestraße zugewandten Hang des Stadtgrabens empfohlen.

 

Mit Tunnelblick von wilder Hand flach abgemäht

Müllnen Nachlass hat der Wind hineingeweht

Am Hange harren Plastik, Pappen, Herbstplakate nun

Dem bannig langsamen mikroklimatischen Tun

Bis ... bis irgendwer die Sichtachse dreht

 

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