Wird auch Greifswald umbenannt?

 

 

Nicht zeitgemäß: Greif

 

 

 

 

 

Greifswald (SPA): Mit dem heutigen Beschluss über die Ablegung des Universitätsnamens Ernst Moritz Arndt gießt der Akademische Senat heißes Wasser auf die Mühlen weiterer Umbenennungsbefürworter. Schon wenige Minuten nach der mit 24:11 Stimmen (eine Enthaltung) äußerst knapp ausgegangenen Entscheidung konnten erste Meinungen zu einer Streichung der Bezeichnung Greifswald für die Hansestadt eingefangen werden.

Frisch in der Diskussion: Name Greifswald

 

Da sich die weltanschauliche Einstellung der damaligen Namensgeber nicht evaluieren lässt, berufen sich die Befürworter einer Umbenennung neben der völlig überholten Bezeichnung Wald mehrheitlich auf das aktuelle Wappentier der Universitäts- und Hansestadt: den Vogel Greif. Dieser sei als mystisches Mischwesen, egal von welcher Gestalt, in einer realistisch denkenden Welt nicht mehr zeitgemäß. Zudem gestalte sich aufgrund seiner unklaren körperlichen Merkmale sowohl eine eindeutige Klassifizierung als auch die Einordnung in die moderne Nahrungskette äußerst schwierig.

Momentan werden in der Diskussion das Weglassen des Zusatzes Greifswald und die einfache Bezeichnung Universitäts- und Hansestadt favorisiert. Zukünftige Studenten sollen demnach an der Universität Universitäts- und Hansestadt ausgebildet werden.

 

Bildquelle Wappen: www. wikipedia.de

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Jochen Teebaum (Freitag, 07 Juli 2017 01:42)

    Auch mit gutem Willen kann den Ausführungen bzgl. des Greifs nicht in allen Punkten gefolgt werden. So ist zunächst festzustellen, daß die körperlichen Merkmale des Wappentiers eindeutig nicht "unklar" sind. Es trägt zweifelsfrei Hörner und läßt sich somit als Vogel Greif aus dem gleichnamigen Märchen identifizieren. Wie der Teufel drei goldenen Haare lassen muß, ergeht es dem Greif mit seinen Federn. Wer trotzdem noch Zweifel haben sollte um wen es sich handelt, richte sein Augenmerk auf den Ziegenbart, den Schwanz und die Farbe dieses Wesens!

    Und dann der lächerliche Einwand, daß Bussard, Sperber, Habicht, Falke, Adler und was weiß ich noch alles, Greifvogelarten sind und es doch naheliegt, daß in alten Zeiten der Wald eben voll davon war und der Name daher kommt. Leute die so etwas sagen, haben nie Walter Moers gelesen und kennen nicht die Wälder von Zamonien. So einfach wie manche glauben ist Welt auch wieder nicht!

    Falls es sich beim Greif tatsächlich um ein mythisches Mischwesen handeln sollte, dann um ein ziemlich böses, das in der Nahrungskette durchaus zu verorten ist: haben Sie schon einmal einen Greif in der Kühltheke des Supermarkts oder beim Metzger gesehen? Aha! Ich nämlich auch nicht. Ich habe überhaupt noch keinen Greif gesehen - wie das Meerschweinchen noch nie eine Katze gesehen hat. Das passiert auch nur einmal im Leben eines Meerschweinchens.

    Um auf den Namensstreit zurückzukommen: Ich bin mir nicht sicher, ob das Problem durch eine Umbenennung zu lösen ist. Aber schaden kann es nicht!

  • #2

    Jochen Teebaum (Freitag, 07 Juli 2017 01:46)

    Ich wollte es nur einmal abschicken - das würde eigentlich auch reichen. Keine Ahnung weshalb es zweimal angekommen ist!?

  • #3

    Brycke (Samstag, 08 Juli 2017 18:12)

    Interessante Ansätze. Da wir uns bereits seit dem 13. Jahrhundert mit Greifen und Greifenähnlichen befassen, möchten wir entschuldigen, dass neuzeitliche Abhandlungen wie die eines Walter Moers bei unseren Betrachtungen wegen Unerheblichkeit (noch) keine Rolle spielten. Ggf. werden wir die im Artikel getätigten Äußerungen in 200 Jahren neu bewerten müssen. Dann vielleicht auch mit Moers und Teebaum. Danke.

    Das Anzeigen eines Doppelposts haben wir als Running Gag vorinstallieren lassen.