Puttversuch gescheitert

Sibil Celmük greift kurz vor dem Puttversuch nach dem Paddel. Wettpate Erdogan (sportiv im Trainingsanzug) tritt zögerlich zurück.

 

Ankara (SPA): In der beliebten Fernsehsendung „Bahse girelim mi ..?“, dem türkischen Ableger des TV-Formats „Wetten, dass ..?“, scheiterte am Freitagabend ein Puttversuch. Seitdem ist die Stimmung im Land gespalten. Hat Sibil Celmük, die 37-jährige Angestellte eines Golfhotels bei Adana, den Puttversuch nur vorgetäuscht oder besaß sie reelle Chancen, die Wette zu gewinnen?

Bei der populären Außenwette stand Celmük auf dem Dach eines Campingmobils und wettete, ein Entenei in Gänze und mit einem einzigen Schlag eines Paddelblattes in einem 25 Meter entfernten Loch versenken zu können (Hole in one). Das Ei blieb zwar unbeschädigt, aber landete so weit entfernt vom Ziel, dass sich Experten in der ganzen Welt fragen, ob diese Wette nicht getürkt gewesen sei.

 

 

Das Entenei überstand den Puttversuch unbeschädigt, allein sein Ansehen trug Beschmutzungen davon. Das angestrebte Hole in one jedoch scheiterte.

 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der höchstselbst zur besten Sendezeit als Wettpate fungierte, ordnete umgehend Untersuchungen an und nahm das Ereignis als Geschenk Allahs entgegen. Binnen weniger Stunden stellte er all jene Personen aus Medien, Militär und Justiz unter Arrest, die sich im Vorfeld mit den rechtlichen und ballistischen Belangen des Puttversuchs befassten. Über die Straßen und Plätze türkischer Städte rollen zudem seit Montag erste Guillotinen. Während man sich in NATO-Kreisen mit Kommentaren vornehm zurückhält, benennen wichtige Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten die offene Androhung der Todesstrafe als Verstoß gegen die im Bündnis tolerierten Wertevorstellungen.

 

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