Pilgerweg taucht auf

 

Loissin (SPA): Ein Teil des im Jahre 1013 durch den sorbischen Missionar Hans Hagen angelegten Pilgerweges erschien kürzlich bei ablandigem Wind für wenige Minuten an der Wasseroberfläche des Greifswalder Boddens nahe Lubmin. Der die Ostsee querende Nordausläufer der Hagenschen Missionsrouten endete an der Rundkirche Trelleborg (Südschweden) und wurde in der im Mittelalter beliebten Methode der Schritt-für-Schritt-Technik verlegt. Er zählt zu den seltenen Zeugnissen des Findlingswegebaus der damaligen Zeit.. 

 

Seit der Installation des baltischen Tidenhubs durch die Kampfgruppen und Streitkräfte der DDR in der Nacht zum 13. August 1961 und dem damit einhergehenden Verbot des knielangen Gummistiefels gemäß einem Beschluss des Ministerium für Staatssicherheit galt die noch im aufkommenden Industriezeitalter stark frequentierte Route als nicht begehbar und drohte in Vergessenheit zu geraten.

 

Heute nähert sich der Gezeitenwechsel an der Boddenküste peu á peu seiner ursprünglichen Amplitude von 0,04 Metern an. Das Erscheinen einzelner Wegelemente des Pilgerpfades nährt nun die Hoffnungen einheimischer Tourismusverbände auf eine Rekonstruktion der ökologisch nachhaltigen Transitverbindung nach Skandinavien.

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